Bevor das untere Motorgehäuse des Steyr 288 wieder mit der oberen Gehäusehälfte verbunden wurde, habe ich die Ölleitungen bestehend aus Saugrohr und Druckleitung wieder an die Ölpumpe (die, wie beschrieben integraler Bestandteil des vordersten Kurbelwellenlagers ist) angeschlossen und mit den entsprechenden Befestigungen verbunden.
Wie im Bericht zur Demontage beschrieben, waren die Ölleitungen mit reichlich Dichtmasse quasi in die Ölpumpe eingeklebt. Beim Zusammenbau wurden natürlich die passenden Dichtringe verwendet und die Leitungen im Anschluss entsprechend mit dem Motorgehäuse verbunden bzw. an der Ölpumpe gesichert. Ich hatte die Ölleitungen zwar vorab probehalber bereits montiert, leider müssen diese aber nochmals abmontiert werden, um dann, nachdem das untere Motorgehäuse fix verschraubt wurde, durch die Öffnungen im Gehäuse in die Ölpumpe eingeführt und verschraubt zu werden - ein "Einfädeln" des Gehäuses funktioniert leider nicht.
Das Ölüberdruckventil, welches über eine eigene Dichtung verfügt, wurde bereits vorab am unteren Motorgehäuse montiert. Entsprechend den Tipps auf der Homepage von Franz Öller, habe ich beide Kontaktflächen zart mit Elring Curil Dichtmasse bestrichen, dann nach der vorgeschriebenen Ablüftzeit von ca. 5-10 Minuten die Papierdichtung aufgelegt und alles verschraubt. Erwähnen möchte ich noch, dass die Dichtung für das Ölüberdruckventil nicht in den Dichtungssätzen der Firma Wolf Dichtungen GmbH standardmäßig enthalten ist und extra bestellt werden muss.
Auch bei den von der Firma Wolf Dichtungen GmbH bezogenen Papierdichtungen, welche zwischen oberen und unteren Motorgehäuse verbaut werden, habe ich die Dichtflächen nach der letzten Reiningung/Entfettung mit Curil bestrichen. Da die Dichtungen nicht nur zwischen den beiden Hälften des Motorgehäuses liegen, sondern auch unter dem Rädergehäuse, habe ich dieses ebenfalls provisorisch verschraubt, damit die Verbindung zwischen unterem Motorgehäuse, der Curil Dichtmasse und der Papierdichtung hergestellt werden kann. Am Rädergehäuse wurde natürlich noch kein Curil aufgebracht. Beim Verschrauben ist auf das exakte Drehmoment (hier M8x25 also rund 25Nm) zu achten, damit die Dichtung nicht zu stark gequetscht wird.
Nachdem die beiden Gehäusehälften wieder miteinander verbunden sind, kann auch der hintere Abschlussdeckel mit dem speziellen Wellendichtring für die Kurbelwelle verbaut werden. Den Wellendichtring habe ich auf der hydraulischen Presse vorsichtig eingepresst. Der Abschlussdeckel selbst wird mit der passenden Dichtung und einer dünnen Schicht Curil montiert.