Irgendwann während dem Zusammenbau des Motors meines Steyr 288 ist mir aufgefallen, dass an manchen Stellen im Ersatzteileverzeichnis das Wort "Sicherungsring" bei den Schrauben verwendet wird. An vielen anderen Stellen wird hingegen "Federring" verwendet.
Ich habe zwar schon beim Demontieren bemerkt, dass bei manchen Schrauben nicht ein klassischer Federring (manchmal auch als Sprengring bezeichnet) sondern eine relativ flache Scheibe, die mehr einer Beilagscheibe ähnelt, verbaut war, habe dem aber keine all zu große Bedeutung beigemessen. Zu bedenken ist weiters, dass beim Zerlegen auch die Schrauben und Scheiben immer gut mit einer dicken Schicht Öl/Schmutz überzogen sind.
Eher zufällig habe ich bei einer Bestellung von Schrauben gesehen, dass es tatsächlich Scheiben gibt, die denen von mir entdeckten äußerlich sehr ähnlich sind. Dies war dann der Moment, wo ich begonnen habe, gezielt nachzuforschen. Tatsächlich ist es laut dem Ersatzteilverzeichnis des Steyr 288 (erhätlich beim Verwüster Motorbooks Verlag) so, dass bei manchen Schraubverbindungen - hauptsächlich im Bereich des Motors - statt "Federringen" "Sicherungsringe" verwendet wurden. An einer einzigen Stelle - nämlich auf Tafel 13 (Kühler), Seite 59 (Einfüllstutzen Kühlflüssigkeit) - gibt es einen detaillierteren Hinweis - es wird die Bezeichnung "Schnorr" erwähnt. Dies ist tatsächlich die Firma (Schnorr GmbH), die diese Ringe auch heute noch herstellt.
Übersicht der beim Steyr 288 verbauten Schnorr Sicherungsringe:
Schraube | Teil-Nr. | Anzahl |
M6 | 209 1377 | 36 |
M8 | 188 2583 | 91 |
M10 | 188 72339 | 46 |
M12 | 680 41132 | 4 |
Vergleicht man einen Federring mit dem Schnorr-Sicherungsring erkennt man die Unterschiede deutlich. In wie weit der Schnorr-Sicherungsring ein unbeabsichtigtes Lösen der Schraubverbindung besser verhindert, als ein klassischer Federring sei dahin gestellt. Prinzipiell gehe ich davon aus, dass sich die Entwicklungsingenieure bei Steyr etwas dabei gedacht haben, eben diesen Sicherungsring einzusetzen und bin daher dazu übergegangen, diesen ebenfalls an den vorgeschriebenen Stellen zu verbauen.