Wie bereits unter "Oberflächenfinish" erwähnt, habe ich mich dazu entschlossen, möglichst viele Teile meines Steyr 288 im Zuge der Restauration pulverzubeschichten. Das auf den Teil aufgetragene Pulver muss bei 180°C eingebrannt werden. Dazu ist ein entsprechender Ofen notwendig.
Nach einigen Probeläufen, war mir schnell klar, dass ich auch zu Hause eine Möglichkeit benötige, den kompletten Vorgang - also auch das Einbrennen - durchzuführen. Wer schon einmal recherchiert hat, weiß, dass professionelle Werkstattöfen schnell einige tausend Euro kosten. Der Entschluss, einen "Ofen" selbst zu entwickeln und zu bauen, war daher rasch gefasst!
Als "Gehäuse" habe ich mir ein ausgedientes Fass (aus der Lebensmittelproduktion) mit komplett abnehmbaren Deckel um stolze € 10.-- gekauft. Nach einigen Experimenten, wurden an den Seiten zwei Aluminium-Heizungen (je ca. 1.500W) mit entsprechenden Abstandhaltern zum Fass montiert. Diese stammen aus der berühmten "Bucht" um ca. € 80.-- pro Stück.
Da das Fass/Gehäuse sich natürlich ebenfalls stark erwärmt - im Inneren soll es ja schlußendlich 180°C haben - muss dieses unbedingt wärmeisoliert werden. Dazu habe ich eine 20mm starke Steinwolle-Isoliermatte verwendet und diese mittels Spezialkleber (temperaturbeständig bis 250°C) am Fass angebracht. Zusätzlich wurde die Dämmmatte mit Draht umwickelt und dieser wiederum mittels Spezialklebeband überklebt. Damit erwärmt sich die Oberfläche des Gehäuses nur soweit, dass keine Verbrennungsgefahr mehr besteht. Außerdem bleibt die Temperatur dort, wo sie hingehört: im Fass!
Komplettiert habe ich den Ofen mit einer Temperatursteuerung aus China - ebenfalls ca. € 10.--, samt Temperaturfühler und Schaltrelais.
Das Aufheizen des Ofens auf die 180°C dauert ca. 15 Minuten; das Halten der 180°C regelt die Steuerung automatisch. Zum Öffnen und Schließen des Deckels empfehle ich dringend dicke Schweißerhandschuhe - sonst gibt's wohl Brandblasen.