Während den Arbeiten zum Verbinden von Motorteil und dem Antriebsstrang habe ich bei meinem Steyr 288 natürlich probiert, wie es um die Funktion der Kupplung steht, da der Aufbau dieser doch etwas komplizierter war und ich mir nicht sicher war, ob diese korrekt funktioniert. Wären ernsthafte Probleme aufgetreten, hätte der Traktor nochmals getrennt werden müssen, um an die Kupplungseinheit zu gelangen.
Wird die Antriebswelle richtig in die Kupplungsscheibe und dann in das Lager des Schwungs eingeführt, kann man die Welle mit der Hand (durch die Öffnung im Zwischengehäuse) nicht mehr drehen, da man bei eingerückter Kupplung mit der Welle auch den kompletten Motor mitdrehen müsste. Dies war bei mir der Fall!
Schaltet man das Getriebe in Leerlauf, müsste bei ausgerückter Kupplung - also bei durchgetretenem/betätigten Kupplungspedal - sich die Welle wieder per Hand drehen lassen. Dies war bei mir zunächst nicht der Fall. Beim Betätigen des Pedal mit der Hand habe ich eindeutig gespürt, dass der Mechanismus zwar das Ausrücklager noch vorne bewegt, dieses aber nicht die Kupplungshebeln berührt - dies wäre durch eine deutliche Erhöhung des Widerstandes bemerkbar gewesen. Außerdem kann man, wenn man in die Öffnung an der Kupplungsglocke mit einer Taschenlampe leuchtet, die Bewegung des Ausrücklagers beobachten.
Es muss also die außenliegende Zugstange, welches das Kupplungspedal mit der Kupplungsmechanik in der Kupplungsglocke verbindet, passend eingestellt werden. Laut Reparaturhandbuch soll das Pedal einen Vorweg zwischen 20 und 30mm aufweisen. Dementsprechend habe ich die beiden Gabelköpfe soweit auseinander gedreht, dass ca. 20mm Vorweg vorhanden sind - mehr würde ich bei einer neuen Kupplungsscheibe nicht einstellen, da dies bedeuten würde, dass man die Gabelköpfe noch weiter auseinander drehen muss - diese sind aber bei einer neuen Kupplungsscheibe bereits am äußeren Limit - sprich die Zugstange zwischen den beiden Gabelstücken greift nur noch wenige Millimeter (ich würde auf etwas mehr als 5mm schätzen) in die Gabelköpfe ein. Für diese Arbeiten empfielt es sich, den Anschlag für das Kupplungspedal interimistisch zu entfernen.
Wenn alles korrekt eingestellt ist, kann man, wenn das Pedal bis zum Anschlag druchgetreten wird, die Antriebswelle leichtgängig per Hand drehen - es entstehen keine Schleifgeräusche o.ä.. GGf. muss auch der Anschlag für das Kupplungspedal nachgestellt werden, damit man das Pedal nicht zu tief drückt und die Kupplungsmechanik die Kupplungsscheibe berührt.
Zu guter Letzt werden die Kontermuttern an der Zugstange festgezogen und die ES-Bolzen (Schnappfederbolzen) arretiert!